Manduria

Vor einigen Jahren war der Primitivo di Manduria noch unbekannt und völlig von großen Genossenschaften dominiert, die vor allem traurige, süße und oxidierte Rotweine in relativ großen Mengen produzierten. Anfang der 1990er Jahre griffen jedoch einige seriöse Hersteller zur Rebschere und beschlossen, den Kurs zu ändern. Neue Geräte und Produktionsmethoden kamen zum Einsatz und aus einer Sackgasse entwickelte sich Manduria zu einer der dynamischsten und zukunftsorientiertesten Weinregionen Italiens.

Der Name „Primitivo“ leitet sich vom italienischen Wort „primi“ (früh) ab und bezieht sich auf den frühen Erntezeitpunkt der Traube. Es handelt sich also keineswegs um einen primitiven Wein.

Es wurde festgestellt, dass die Sorte Primitivo mit der kalifornischen Zinfandel-Traube verwandt ist, die Berichten zufolge aus Mitteleuropa nach Nordamerika gelangte. Aufgrund familiärer Bindungen nennen einige Produzenten in Apulien ihren Primitivo mittlerweile auch Zinfandel. Würde das den Weinabsatz in den USA nicht ein wenig ankurbeln?

In der Vergangenheit war die apulische Version des Primitivo/Zinfandel ein wildes Tier, das nur schwer zu zähmen war. Heftig, opulent, trocken und manchmal fast süß. Mit seinem amerikanischen Verwandten hatte er also nur noch wenig gemeinsam, doch nun ist es gelungen, den Primitivo zu zähmen und so die Eleganz seines Cousins ​​hervorzuheben.